Die spanischen Gerichte hatten in einem Gerichtsverfahren Ende letzten Jahres gegen die Aktivität des Beförderungsservice Uber in Spanien verboten.
Uber ist ein amerikanisches Unternehmen, dass über eine Applikation den Transport von Personen anbietet.
Die Firma hat sich mit diesem Beschluss nicht abgefunden und Berufung eingelegt; das Verfahren befindet sich zur Zeit in zweiter Instanz.
Uber hatte sich im vergangenen Dezember zudem nicht an die gerichtliche Entscheidung gehalten und machte seinen besten Umsatz während der Feiertag, denn der Preis für seine Dienstleistung orientiert sich an der Nachfrage.
Gericht veranlasst Sperrung der Uber-App
Im Zuge dessen haben die spanischen Gerichte die Sperrung der Uber-App in Spanien angeordnet. Am 25. Dezember hatten Telefondienste und Kreditkarten aufgehört zu funktionieren.
Die Gerichte werfen Uber vor, ohne Zulassungen im Bereich der Personenbeförderung tätig zu sein und gleichzeitig die Schattenwirtschaft zu fördern. In Spanien ist für die Dienstleistung der Personenbeförderung eine Lizenz notwendig.
Uber hatte Anfang 2014 seine Tätigkeit in Spanien zunächst in Barcelona, dann in Madrid und Valencia aufgenommen.
Madrider Taxifahrer protestieren gegen Uber und gehen vor Gericht
In allen drei Städten protestierten Taxifahrer immer wieder gegen die neu entstandene Konkurrenz. Doch nur in Madrid hatte die gerichtliche Klage des Madrider Taxiverbandes Wirkung gezeigt.
Uber in den USA
In den USA ist Uber eine grosse Firma mit mehr als 7.500 Nutzern allein in San Francisco.
Auch für Spanien könnte dieser Service aus mehreren Gründen eine gute Sache sein:
- Es könnten Arbeitsplätze geschaffen werden,
- Es entsteht mehr Wettbewerb, was für den Verbraucher insgesamt zu einem besseren Service führt, denn dadurch muss sich auch das Angebot der klassischen Taxifahrer verbessern. Schon während der kurzen Existenz des Ubertaxis konnte man beobachten, dass sich die Sauberkeit in den Taxis in Madrid deutlich verbessert hatte.
- Ausserdem muss der Umweltaspekt hervorgehoben werden, denn das Ubertaxi kommt einem Carsharing gleich. Vielleicht entscheiden sich mehr Leute dazu, nicht mit ihrem eigenen Auto ins Zentrum von beispielsweise Madrid zu fahren. Dies würde im Sinne von Feinstaubbelastung und Verkehrskonzentration allen Bürgen zu Gute kommen.
Wie will Uber in Spanien mit seiner Personenberförderung weiter vorgehen?
Das Unternehmen wird auf jeden Fall einen neuen Versuch machen, seine Aktivität in Spanien aufzubauen, falls sich die Gesetzeslage ändert.
Ausserdem will das Unternehmen über alternative Wege nachdenken, wie der Uber-Service im Rahmen der aktuellen Rechtslage angeboten werden könnte.
Comeback in Spanien mit dem neuen Service Uber Eats
Seit dem 19. Februar ist Uber Eats in Barcelona als zweiter Stadt nach Los Angeles aktiv.
Das Unternehmen hat im Anschluss an das gerichtliche Verbot entschieden, anstatt Personen nun Essen zu transportieren. Seit diesem Donnerstag ist die Uber-Eats-App in Spanien aktiv.
Die Uber-Fahrer liefern innerhalb von weniger als 10 Minuten Gerichte verschiedener Restaurants auch an Orte wie den Strand oder Parks aus. Die teilnehmenden Restaurants wechseln täglich. Der Preis für ein Gericht liegt zwischen 8 und 11 Euro und die Lieferkosten belaufen sich auf 2,50 Euro. Pro Lieferung verdienen die Fahrer, die bei der Sozialversicherung gemeldet sein müssen, 2,50 Euro von denen 20% (50 Cent) als Kommission an Uber gehen.
Abzuwarten bleibt, ob über kurz oder lang weitere Klagen gegen Uber eingereicht werden. Der Anwalt des Madrider Taxiverbands geht davon aus, denn auch für den Transport von Lebensmitteln ist eine Lizenz notwendig.