Es ist nicht immer so, dass die Steuerlast notwenigerweise denjenigen trifft, dem sie zugewiesen wird.
Wenn beispielsweise die Benzinsteuer angehoben wird, trägt der Tankwart in der Regel nicht die (vollständige) Steuerlast. Die Gesamtheit oder ein Teil davon wird in Gestalt höherer Benzinpreise direkt auf den Autofahrer abgewälzt.Angenommen ein Kommunalpolitiker erklärt einem Hauseigentümer, er werde nicht ihm die Steuern erhöhen, sondern seiner Immobilie. Der Eigentümer würden sehr schnell merken, dass ihm diese Differenzierung nichts nütze, da letztlich sein Haus keine Steuern zahlen kann, sondern nur er – der Mensch.
Wie steht es mit dem Politiker, der meint, er werde die Personen entlasten und an Stelle die Körperschaftssteuer für Unternehmen erhöhen? Wenn ein Unternehmen steuerlich belastet wird, hat es drei Möglichkeiten, um keine Verluste zu machen. Die erste wäre eine Erhöhung der Produktpreise. Eine zweite Reaktion wäre die Senkung der Dividenden. Wiederum eine andere Möglichkeit bestünde in der Entlassung von Angestellten. Wer trägt nun die Last der Körperschaftssteuer? In jedem der benannten Fälle zahlen Menschen und nicht die Unternehmen. Im Ergebnis handeln Unternehmen in solchen Fällen lediglich als Steuereintreiber für die Regierung. Unternehmen, wie Immobilien, zahlen keine Steuern; nur Menschen zahlen Steuern.
Eine andere Frage: „Welcher Arbeiter wird besser bezahlt, derjenige der auf einer Baustelle den Schutt mit Schaufel und Schubkarre abtransportiert, oder derjenige der die Planierraupe nutzt?“ Natürlich der Arbeiter in der Planierraupe. Aber warum? Nicht etwa weil letzterer gewerkschaftlich besser organisiert ist oder besonders von Bauunternehmern gemocht wird, sondern weil dieser mit einem gröβeren Kapital arbeitet und somit produktiver ist. Höhere Produktivität bedeutet ein höheres Gehalt. Fazit: Was die Kapitalbildung erleichtert, wie zum Beispiel die Senkung des Anschaffungspreises einer Planierraupe, erleichtert die Investitionen für die Bauunternehmer. Angestellten steht ein gröβeres Kapital zur Verfügung und folglich ein höherer Arbeitslohn. Vorschriften, die die Kapitalbildung behindern, wie beispielsweise eine Kapitalertragssteuer oder niedrige Abschreibungs- möglichkeiten, hemmen die Vermögensbildung und dienen weder dem Interesse der Arbeitnehmer noch dem der Kapitalgeber oder Verbraucher. Es liegt jedoch durchaus im Interesse der Politiker, die sich auf diese Weise zusätzlicher finanzieller Mittel erfreuen.
Es stellt sich somit die Frage, wieso Politiker ständig mit derartigen Steuererhebungen durchkommen. Teils liegt es an der Unwissenheit der Steuerzahler und auch der negativen Medienberichterstattung zu Unternehmen. Ein viel wichtiger Aspekt ist jedoch wohl, dass der entgangene bzw. nicht erzeugte Wohlstand schwer zu sehen ist.