Im Bereich der Gastronomie bieten die hohe Qualität der Küche und die Vielfalt der Produkte große Reize. Wie eigentlich in jedem Land kann man auch in Spanien nicht von der Landesküche sprechen. Jede Region hat je nach ihren geografischen und klimatischen Verhältnissen ihre eigenen kulinarischen Spezialitäten und besondere Zubereitungsarten, die seit Generationen nahezu unverändert geblieben sind. Bei Reisen in die verschiedenen Landesteile wird man überrascht feststellen, wie vielseitig und abwechslungsreich die spanische Küche ist. Mit der Beschreibung aller regionalen Spezialitäten könnte man ein ganzes Buch füllen. Deshalb seien an dieser Stelle nur die wichtigsten und bekanntesten spanischen Regionen mit ihren typischen Gerichten genannt.
1. Katalonien („Cataluña“)
In Katalonien findet man sowohl die ländliche , deftige Küche als auch die experimentierfreudige städtische Küche aus Barcelona und Tarragona. Die südfranzösische Küche hat in dieser Region deutliche Spuren hinterlassen Typisch sind das Tomatenbrot, die weiße Wurst („Butifara“), Frühlingszwiebel mit Mandelsauce („Calçots“) und Gänseleber („Foie Gras)“. Stolz ist man in Katalonien auf den landeseigenen Sekt („Cava“).
2. Balearische Inseln
Die Küche der Balearen ist stark beeinflusst von der Küche aus Valencia (s.u.) und aus Katalonien. Besonders beliebt sind Fischgerichte in allen möglichen Variationen sowie süße Mehlspeisen. Typisch ist der herzhafte Brotaufstrich „Sobrasada“ und die „torta de sardinas“, eine Art Sardinenpizza.
3. Andalusien
Das wohl bekannteste Gericht dieser Region ist der „Gazpacho“, eine kalte Suppe aus mediterranen Gemüsesorten, die gern im Sommer gegessen wird. Andalusien bietet eine abwechslungsreiche, attraktive Küche, nicht nur an der Küste, sondern vor allem in den Städten wie Granada, Cordoba und Sevilla.
4. Valencia
Die Araber brachten den Reis in die Gegend von Valencia und er prägt bis heute die regionale Küche. Das berühmteste Reisgericht ist zweifellos die „Paella“, die es mittlerweile in zahlreichen Varianten gibt.
5. Madrid
Madrid kann man durch seine zentrale Lage und sein großes Bevölkerungswachstum in den zurückliegenden Jahrzehnten als Schmelztiegel der verschiedenen spanischen Regionalküchen ansehen. Man findet dort die besten Fischrestaurants („Marisquerías“) und Fleischbrathäuser („Asadores“) Spaniens. Auch gibt es immer mehr spanische Sterneköche, die ihre Restaurants in Madrid aufmachen. Eine typische Regionalküche ist schwer auszumachen. In der Region wird viel Lamm und Spanferkel gegessen. Als Lokalgericht gelten die „callos a la madrileña“ (Kutteln).
6. Baskenland
Großer Beliebtheit erfreut sich in Spanien die baskische Küche. Der Einfluss Frankreichs ist auch hier unverkennbar. Die Küche reicht von deftigen Eintöpfen bis zu leichten Fischgerichten. Viele der bekanntesten spanischen Spitzenköche stammen aus dem Baskenland. Ausländer sollten bedenken, dass die Ernährungsgewohnheiten sehr verschieden von denen ihres Herkunftslandes sein können. Was Essenszeiten betrifft, werden in Spanien die Mahlzeiten etwas später als in anderen Ländern eingenommen. Wie in allen südlichen Ländern fällt auch in Spanien das Frühstück meist recht bescheiden aus. Man trinkt einen Milchkaffee („café con leche“) und dazu isst man süßes Gebäck. Wer körperlich arbeitet, erlaubt sich gegen 11 Uhr ein etwas opulenteres zweites Frühstück mit „Tortilla“ (Kartoffelomelette) oder belegtem Brötchen („bocadillo“). Das Mittagessen wird meist zwischen 14 und 16 Uhr eingenommen. Es besteht aus drei Gängen: Vorspeise, Hauptgang, Nachtisch und/oder Kaffee. In den Restaurants wird in allen spanischen Regionen meist ein preiswertes Mittagsmenü mit verschiedenen Alternativen angeboten. Auch das Abendessen wird ab 22 Uhr mit mehreren Gängen ausgiebig zelebriert. Die Mahlzeiten werden fast immer von Wein begleitet. In Spanien gibt es nicht nur ausgezeichneten Rotwein, sondern auch sehr guten Weißwein.