Die Gewerkschaften scheiterten bei dem Versuch, Spanien im Zuge des Generalstreiks vom 29. September 2010 gegen die zuvor ergangene Arbeitsmarktreform still zu legen.
Lediglich 3-10 % der Madrider beteiligten sich an dem Streik. Auβer in dem Industriegewerbe und der Automobilindustrie, welche die Produktion zum Teil gänzlich einstellten, gab es keine überwältigenden Einschränkungen (21% Rückgang im Transportwesen, 10% im Gewerbe, 7,52% im Staatsdienst). Die Mehrheit der Erwerbstätigen blieben dem Streik fern, sei es aus Angst vor Gehaltskürzungen, Verlustigwerden des Arbeitsplatzes oder aus Widerspruch zu den Gewerkschaften CCOO und UGT.
Streik der Gewerkschaften in Madrid kaum spürbar
In der Tat war der Streik in Madrid kaum bemerkbar: Supermärkte, Apotheken, Schulen, Krankenhäuser und Kaufhäuser blieben geöffnet. Obgleich es keine Zahlenangaben gibt, soll der Umsatz sogar über dem Gewöhnlichen gelegen haben. Der Druck, der auf geöffnete Geschäfte und arbeitswillige Personen ausgeübt wurde, zwang die Polizei wiederholt einzugreifen. Im Laufe des Tagen wurden bei Auseinandersetzungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitswilligen mehrere Menschen verletzt und achtunddreiβig Personen festgenommen.
Das Ausmaβ des Generalstreiks ist nicht vergleichbar mit den letzten Generalstreiks im Jahre 1988 oder 2002. Der misslungene Streik ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass der spanischen Bevölkerung klar war, warum gestreikt wurde, zumal die Arbeitsrechtsreform bereits alle legislativen Hürden genommen hat.