Nach einer Studie von Hotels.com haben Deutsche (68 %) und Spanier (70 %) gemeinsam, dass sie anscheinend gern und viel aus Hotelzimmern klauen.

Diebischer sind nur Hotelgäste aus Argentinien (73 %) und Singapur (71 %). Für die in der britischen Zeitung, Telegraph, veröffentlichte Studie wurden immerhin über 5.000 Personen interviewt.

Die Mitnahme der in den Hotels üblichen Toilettenartikeln wurde im übrigen hierbei garnicht berücksichtigt. Hotels aus der Hyatt Kette animieren Ihre Gäste sogar diese mitzunehmen, da die Entsorgung von angebrochenen Shampoos, Duschgels, Seifen, etc. mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Auch ist der Erinnerungs- bzw. Werbeeffekt, der jedes Mal bei der Nutzung der Artikel entsteht, für die Hotels ein interessanter Marketingaspekt.

Der Spass hört hingegen bei Handtüchern, Aschenbechern, Kleiderbügeln, Föns, Bademänteln, usw. auf. Die kriminelle Energie mancher Hotelgäste geht jedoch noch darüber hinaus, denn selbst Lampen, Fernseher, Bügelbretter nebst Bügeleisen sind nicht sicher. Ein Starwood Hotelmanager berichtete sogar, dass der Flügel aus der Lobby seines Hotels gestohlen wurde. Überraschend ist auch, dass nicht einmal das siebte Gebot manch einen davon abhält, die in vielen Hotels übliche Bibel aus dem Nachtisch mitgehen zu lassen.

Hotels gehen jedoch inzwischen zunehmens gegen Hotel Kleptomanen vor. In Japan liess ein Hotel ein junges Paar verhaften, weil sie sich mit Bademänteln und einem Aschenbecher davon machen wollten. In Nigeria wurde eine Frau sogar zu drei Monaten Haft verurteilt, weil sie zwei Handtücher aus dem Transcorp Hilton Abjua Hotel stahl.

Bei solchen Studien fragt man sich jedoch, wer überhaupt ehrliche Antworten gibt und sich als Delinquent outet: Ist denn nicht derjenige, der bei der Mitnahme von Hoteleigentum mangelndes Unrechtsbewusstsein zeigt, auch eher dazu geneigt es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen?

Das ausgerechnet 7 von 10 befragten Deutschen und Spaniern sich zum Hoteldiebstahl bekennen, lässt sich jedoch erklären: Während der Deutsche wohl dazu neigt das Preis/Leistungsverhältnis seines als teuer empfundenen Hotelaufenthaltes durch die Mitnahme von nützlichen Gegenständen zu justieren, hat der Spanier in der Regel ein ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis, wenn er über die Strenge schlägt.